ARBEIT MIT MENSCHEN UND TIEREN
Ein Leben mit Tieren
Als ich mich 1995 entschied, Sozialpädagogik zu studieren, war daher von vornherein der Bezug zu Tieren mein zentrales Interesse. Das betraf auch die studienbegleitenden Praktika und Fortbildungen. Folgerichtig fand ich meinen Wirkungszusammenhang nach Abschluss des Studiums 2001 in der pädagogischen Arbeit mit Tieren – und daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Liebe zu Tieren auch beruflich zu nutzen und anderen Menschen zugänglich zu machen, war für mich insofern eigentlich nur konsequent.
Geboren 1966, wuchs ich im Saarland mit Katzen, Hunden, Kleintieren und einem Pony auf. Schon damals hatten Tiere für mich eine große Bedeutung – sie waren Familienmitglieder, Beschützer, Beschützte, Spielkameraden. 1986 verschlug es mich nach Berlin – auch hier nur kurze Zeit ohne Tiere: Ratten, Kaninchen, Hunde und Katzen waren meist bei uns Begleiter und Mitbewohner. Auch meine Kinder (geboren 1989 und 1995) sind tierlieb im wahren Sinne.
STUDIUM DER TIERGESTÜTZTEN
Pädagogik und Therapie
1995 begann ich mit meinem Studium der Sozialpädagogik an der TU Berlin gezielt um später mit Menschen und Tieren zu arbeiten. Die Fachkraftausbildungen, die heute bestehen, gab es damals noch nicht! . Mein theoretischer Schwerpunkt lag dabei auf Methoden der Gruppenarbeit und Klientenzentrierter Gesprächsführung, Kurzzeittherapien, ADS/ADHS bei Kindern und Erwachsenen.
Während des Studiums absolvierte ich eine dreijährige ehrenamtliche Mitarbeit auf dem Kinderbauernhof am Mauerplatz in Berlin Kreuzberg: Offene Kinder- und Jugendarbeit, Kleintierarbeit und Arbeit mit Pferden, Gremienarbeit, Behindertengarten. Studienbegleitend nahm ich außerdem an fachspezifischen Fortbildungsmaßnahmen teil, u.a. beim «Bund der Jugendfarmen» in den Bereichen Tiergestützte Pädagogik, Jugendfarmpädagogik, Kinderzirkus mit Tieren, Freiwilligenmanagement, Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Recht schnell wurden mir Dozententätigkeiten angeboten. weil es so wenige Menschen gab, die Theroie und Praxis zu verbinden verstanden und das auch noch dokumentierten, um etwas von ihrem Wissen weiter zu geben- wirklich praxisorientiert! Ich bin noch immer fast jeden Monat als Dozentin unterwegs und das mit grosser Leidenschaft. Meine Diplomarbeit hiess nicht umsonst „Anstiftung zur Arbeit mit Tieren“…
2001 machte ich meinen Abschluss als Diplom-Sozialpädagogin in allen Fächern zum Thema Tiergestützte Pädagogik und Therapie. Siehe auch meine Diplomarbeit «Anstiftung zum Leben mit Tieren».
Unsere tägliche Arbeit
Die Hunde waren immer dabei. Mit den Hunden machte ich nur zwei- bis dreimal pro Woche gezielte Gruppenarbeit. Amelie und Frida unterstützten mich weiterhin bei der Einzelarbeit, bei Kriseninterventionen, bei Zimmerbesuchen, bei der Palliativbetreuung und immer wenn sie »gefragt« sind.
Dann kam der grosse Durchbruch: Die Einrichtung in der ich jetzt arbeite, hat mich abgeworben und mir eine Stelle als „Referentin tiergestützte Betreuung“ eingerichtet und da bin ich seit 2008. Mittlerweile ist unsere Tierhaltung, die durchweg zur Aktivierung und Stimlation der BewohnerInnen genutzt wird angewachsen auf: Drei Volieren, drei Stationskatzen, drei Präsenzhunde, vier (bis 7) Ziegen, zwei Kaninchen, ca. 40 Fische im Wintergarten und meine drei spezialisierten Hunde…das ist schon was! Wer dazu mehr erfahren möchte, schreibe mich bitte an.
Wir haben unseren eigenen Raum im Erdgeschoss mit Klimatisierung, die Hunde haben ihre Ruhe und Aktivtitätszeiten, wir machen Gruppen und Einzelbetreung. Da ich noch in weiteren „Nischen“ -Themen (Aromapflege, Basale Stimulation, Validation, Kinaestethics) geschult bin, sind auch nicht alle meine Einsätze tiergestützt. Die Energie jedes Tieres ist begrenzt und das berücksichtigen wir erfolgreich seit vielen Jahren.
Über das Konzept, die tagtägliche Arbeit, die Zeiteinteilung für die Tiere usw. wird ausführlich im Grundlagenseminar berichtet, das unter „Ausbildungen“ zu finden ist.
„Es war klar, dass ich nur eine Stelle annehmen würde, bei der ich meine Zusatzkompetenzen bezüglich der Tiergestützten Arbeit auch einsetzen und natürlich die Hunde einsetzen kann.“
Der Wechsel von der zeitweisen Selbständigkeit zurück zur Festanstellung garantiert mir, dass ich sowohl gesichert bin als auch viel besser auf ein ausgewogenes Pensum für meine Hunde achten und gesundheitliche Schwankungen bei ihnen berücksichtigen kann. Ich würde mich niemals vertraglich für die Arbeit mit den Hunden verpflichten. Die Entscheidung, wie und wie oft und wie lange und in welcher Weise ich sie einsetze, obliegt alleine mir. Wenn ich Veränderungen vornehmen muss, tue ich das in Absprache und Abstimmung mit dem Team, aber niemand kann mir da Vorschriften machen.
Das Schönste an der kontinuierlichen Arbeit in Festanstellung aber ist der dauerhafte und stabile Kontakt zu den Bewohnern, für mich wie auch für Amelie, Rosa und Ella.
DIE HEIMAT RUFT
Zurück ins Saarland
Um uns allen ein naturverbundeneres Leben zu ermöglichen, siedelte ich im November 2004 nach 20 Jahren in Berlin wieder in meine Heimat um. Das Projekt in der „Résidence pour personnes agées“ „an de wisen“ ist mein Lebensprojekt geworden und ich hoffe, dort noch viele Jahre wirken zu können. Ich nehme in der Gegend auch Aufträge in Einrichtungen an, gehe auch zu Ausbildungszwecken mit dem Junghund in verschiedene Gruppen, aber vor allem gebe ich Seminare und Vorträge neben meiner Festanstellung.